Am Dienstag wird gekocht

06.09.2023, 10:00:00

Ich bin zum Kochen verabredet!

Man hat mich eingeladen! Ob sich herumgesprochen hat, dass ich gerne esse?

Nein, das ist natürlich nicht der Grund, sondern die Kolleg*innen aus der Wohngemeinschaft NKW 81 a/b möchten mich an ihrem wöchentlichen Kochevent (immer dienstags) teilhaben lassen.

Zunächst stehe ich vor der Tür, muss klingeln und warten.

Der "Wartebereich" vor dem Eingang lädt zum Verweilen ein:

Ein schönes Bild an der Wand sowie zwei Stühle und ein Tischchen bitten Platz zu nehmen. Besonders beeindruckt mich das kleine Hochbeet, dass prall gefüllt und übervoll mit Kräutern bepflanzt ist und lecker duftet.

Drinnen höre ich Stimmen, ein Gerumpel und dann schneit schon Irada Kamalova um die Ecke - gleich mit einem "Assistenten" im Schlepptau.

Und zack bin ich in der Küche.

Hier geht es bunt zu und die Laune ist gut, das merkt man gleich.

Heute soll es Kartoffelspalten mit Quark und Leberkäse geben. Zum Nachtisch wird Zwetschgenkuchen gereicht. Also, hier bin ich richtig, das weiß ich schon mal.

An diesem Vormittag sind neben Irada auch noch Regina Grotheer, Jutta Hagedorn und Julian Pecho im Dienst.

Regina übt mit Michael Schulze das Kartoffelschneiden. Ruhig und geduldig erklärt sie ihm die einzelnen Schritte, die er dann selbstständig ausführt. Er macht dabei einen sehr konzentrierten Eindruck und ist ganz bei der Sache.

Irada rührt mit Ursula Husmann den Quark. Mit dabei auf dem Tisch: Der kleine grüne Drache von Ursula. Sieht ja alles ganz harmonisch aus, denke ich. Als Irada einen Moment nicht aufpasst, ist es passiert. Ruck-zuck ist der Löffel mit dem Quark im Mund von Ursula verschwunden. Das bringt alle zum Lachen.

Julian ist mit Jürgen Bethge an der dritten Arbeitsstation beschäftigt, den Leberkäse in kleine Würfelchen zu schneiden. Das klappt reibungslos.

Jutta steht in der Küchenzeile und ist ein bisschen die "Mutter der Kompanie". Sie erzählt von der Arbeit und dem Leben in der Wohngruppe und hält das mickrige Ceranfeld mit zwei proppenvollen Pfannen am Laufen.

Hinweis an die Verantwortlichen: So kann man doch nicht kochen! Bitte ein größeres Ceranfeld bei der Renovierung berücksichtigen.

Der Zwetschgenkuchen muss noch belegt werden. Dass erledigen Regina und Michael nach der Kartoffelschneiderei.

Die Sahne für den Kuchen ist an diesem Morgen ein bisschen bockig und will nicht so richtig fest werden. Aber wie heißt so schön: Schwamm drüber, alles andere sieht hervorragend aus.

Eine mir unbekannte Dame hat plötzlich das Bedürfnis, mit ihrem Legowürfel auf dem Fußboden mitten im Kochbereich liegen zu wollen. Das stört hier aber niemanden. Freundlich sprechen die Kolleg*innen mit ihr und bieten ihr einen neuen Liegeplatz an, den sie gerne annimmt.

Ich denke bei mir: Lebhaft und doch entspannt, unterhaltsam, herzlich und liebevoll, manchmal eine Nuance chaotisch, aber trotzdem mit klarer Struktur. So läuft es hier! Ich fühle mich sehr wohl in der "Truppe".

Mit Regina darf ich mir fast alle Zimmer ansehen. Sie sind in schönen Farben gestrichen und sehr nach den Bedürfnissen des/der dort Lebenden eingerichtet.

Wenn jetzt noch die größere Sanierung umgesetzt wird, die geplant ist, kann das ein sehr schöner Wohn- und Lebensbereich werden. Gemütlich ist es in jedem Fall jetzt schon.

Für das Mittagessen wird der Esstisch mit Tischdecke und Blumen liebevoll vorbereitet. Das machen sie schon eine ganze Weile so, alles unter dem Motto "Ein schönes Ambiente trägt zum Wohlbefinden bei".

Beim Essen selbst geht meines Erachtens wilder zu. Der eine möchte nichts mehr, der nächste kann den Teller nicht voll genug bekommen. Aber alle Kolleg*innen haben einen super Überblick über das ganze Geschehen.

Nun wird es ruhiger (einige begeben sich zur Mittagsruhe) und wir haben noch die Gelegenheit, ein schönes Foto vor der Tür zum fertigen.

Liebes Team NKW 81 a/b!

Es war ein toller Vormittag bei euch.

Mit viel Herz, guter Laune und viel Geduld habt ihr allen hier lebenden Menschen einen schönen Vormittag bereitet.

Danke, dass ihr da seid!!!