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seit 1960 in Lilienthal

Sie haben Ihren Fuß auf ein gutes Land gesetzt

Kurz vor Ende der 1960er Jahre stehen erneut schwerwiegende und zukunftsweisende Ereignisse ins Haus: Die Schwaneweder Heide entwickelt sich zu einem Truppenübungsplatz. Die Bundeswehr will Kasernen für eine Panzerbrigade bauen und hat es zu diesem Zweck auch auf das Gelände des Hospitals abgesehen.

Auf der Suche nach einem neuen Standort für das Hospital bietet der Kreis Osterholz ein Gelände an, das zu den Höfen von fünf Bauern aus dem kleinen Dorf Trupe bei Lilienthal gehört.

Nachdem der damalige Verteidigungsminister Franz-Josef Strauß ein größeres Darlehen für einen Umzug in Aussicht stellt, macht man Nägel mit Köpfen: 36 Morgen (gut 145.000m²) Acker der Landwirte Diedrich Luers, Meta und Arnold Michaelis, Hinrich Winters, Wilhelm Michaelis sowie Ludwig Helmke wechseln am 31. Dezember 1958 in den Besitz des Hospitals.

Die Bauvorbereitungen nehmen allerdings noch einmal ein Jahr in Anspruch.

Am 30. Mai 1960 ist es endlich so weit: In strömendem Regen wird an der Moorhauser Landstraße der Grundstein für das neue „Evangelische Hospital Lilienthal“ gesetzt.

Geplant sind:
- ein Säuglings- und Kinderheim (80 Betten)
- hauswirtschaftliche Berufsfachschulen mit einem Schülerwohnheim (60 Betten)
- ein Alterswohnheim (100 Betten)
- ein Kinderpflegeheim (100 Betten)
- ein Akutkrankenhaus (60 Betten)
- ein Alterskrankenhaus (110 Betten)

Januar 1961: 
Durch die Trennung der Einrichtung von ihrer Mutteranstalt in Hannover wird das Evangelische Hospital Lilienthal e.V. rechtlich selbständig.

Dezember 1962:
Umzug der Bewohnerinnen und Bewohner des Hospitals Neuenkirchen nach Lilienthal. Die Kosten der Umsiedlung des Klinikums betragen insgesamt  etwa 13 Millionen D-Mark.

Oktober 1963:
Die Glocken der neuen „Martinskirche“ laden erstmals zum Gottesdienst ein.

Juni 1971:
Erweiterungshäuser für 144 behinderte Kinder und ein therapeutisches Zentrum für die Behindertenhilfe werden eröffnet. Schon im Mai 1972 wird das Zentrum erweitert.

November 1972:
Die behinderten Kinder können sich über eine neue Reithalle für therapeutisches Reiten freuen.

Juni 1976:
Die Behindertenhilfe öffnet ihre eigene „Beschäftigungswerkstatt“.

Anfang 1979:
Ein Haus für sechs Erwachsenen-Wohngruppen im Behindertenbereich wird eröffnet.

Mai 1985:
Die erste „Außenwohngruppe“ des Hospitals für behinderte Menschen ist in Bremen eingerichtet. Im November folgt bereits das zweite Haus.

Februar 1987:
Das Hospital bietet nun 650 Plätze in Krankenhaus, Behinderten- und Altenhilfe. Dazu kommen Altenwohnungen und Ausbildungsstätten. Auf der Lohnliste des Hospitals stehen 830 Beschäftigte auf Voll- und Teilzeitstellen.

Januar 1994:
Unter dem Dach der Muttergesellschaft Evangelisches Hospital Lilienthal e.V. entstehen mit der Martins-Krankenhaus gGmbH, der Diakonischen Behindertenhilfe gGmbH und der Diakonischen Altenhilfe gGmbH drei selbständige Tochterfirmen. 

Mit Erwerb der Eigenständigkeit schafft die Diakonische Behindertenhilfe gGmbH durch Sanierungs-, Umbau- und Neubaumaßnahmen zeitgemäße Einzelwohnungen, Wohngemeinschaften und kleine Sechser-Wohngruppen. Jede Bewohnerin und jeder Bewohner soll künftig ein eigenes Zimmer haben. Durch Umbauten und den Neubau eines Werkstattgebäudes erhalten alle Bewohnerinnen und Bewohner künftig bedarfsorientierte Angebote im Arbeits- und Förderbereich.